Erfurt. Die Buttstädter Spieler kauerten sichtlich ohne große Hoffnungen am Spielfeldrand vor der finalen Partie des Nachmittags in der Riethsporthalle. Gerade hatten sie ihre letzte Partie der Hallenfußball-Endrunde des Fußballkreises Erfurt/Sömmerda 2:2 gegen den FC Erfurt-Nord beendet, sich mit zehn Punkten an die Spitze des Klassements der sechs Kreisoberligisten geschoben.
Die Sorge der Empor-Spieler: Lediglich ein Sieg des bis dahin enttäuschenden SV Großrudestedt gegen den nun designierten Premierensieger der Kreismeisterschaften, den VfB Grün-Weiß, würde Buttstädt doch noch zum Titel verhelfen.
Bis vier Minuten vor Schluss deutete wenig darauf hin: Es stand 0:0. Hilflos sahen die Buttstädter dem zähen, von Taktik geprägten Duell zu; einer Partie, von deren Charakter es viele während der gestrigen Finalrunde gegeben hatte.
Dann schlug der Großrudestedter Verteidiger Björn Kunold den Ball weit und hoch nach vorn. Angreifer David Menge war mit dem Kopf zur Stelle und läutete den Buttstädter Jubel ein. Angestachelt von der plötzlich entfesselten Euphorie wusch Philipp Koch zum 2:0 nach und freute sich über den Treffer, als wäre es noch für sein eigenes Team um den Turniersieg gegangen.
Stephan Wetzolds 1:2 brachte Spannung für eine Minute, den Titel für seine Grün-Weißen aber nicht mehr.
Über den freuten sich nunmehr die Buttstädter gemeinsam mit den fünftplatzierten Meistermachern aus Großrudestedt. Regelrecht gerührt war sogar der stellvertretende Spielausschuss-Vorsitzende im KFA, Thomas Behrend. Kein Wunder: Er ist Buttstädter.
Weit entfernt von ähnlichen Gefühlsregungen war hingegen Lutz Stöber, Trainer des Kreisoberliga-Spitzenreiters Büßleben. Zwar hatte sein Team nach drei Spielen mit sieben Punkten Kurs auf die Meisterschaft gesetzt. "Aber die Ergebnisse sind das Beste. Wir spielen schlecht und haben Glück", sagte er.
Die Quittung für den lethargischen Auftritt ereilte seine Blau-Weißen nach seinen Worten. Gegen Buttstädt und das bis dahin punktlose Weißensee zogen sie den Kürzeren.
Im Gegensatz zum FC Erfurt-Nord. Der schlug mit der fußballerisch besten Vorstellung des Nachmittags den FC Weißensee 7:0, lief zu diesem Zeitpunkt allerdings bereits den Punkteverlusten gegen Büßleben (1:1) und Grün-Weiß (0:1) hinterher. Neben Platz drei in der Abschlusstabelle hinterließ bei ihm vor allem Neuzugang Andy Pham als Torjäger einen bleibenden Eindruck.
So wie die komplette Buttstädter Mannschaft durch ihre kompakte, kampfstarke Spielweise. "Wir haben sehr gut verteidigt", sagte der übers ganze Gesicht strahlende Buttstädter Sportwart Hans-Jürgen Schmidt nach dem Turnier. Gepaart mit den blitzschnellen Kontern und ihrer zielstrebigen Spielweise hatten sich die Empor-Kicker den ersten Männertitel im neuen Fuballkreis redlich verdient.
Alle Ergebnisse auf einen Blick:
Blau-Weiß Büßleben - FC Nord 1:1
Großrudestedt - Weißensee 03 2:1
Empor Buttstädt - Grün-Weiß 90 0:2
1916 Großrudestedt - Büßleben 1:2
Grün-Weiß 90 Erfurt - FC Nord 1:0
Weißensee 03 - Empor Buttstädt 1:2
Bl.-Weiß Büßleben - Gr.-Weiß 90 1:0
Emp. Buttstädt - Großrudestedt 1:0
FC Erfurt-Nord - Weißensee 03 7:0
Empor Buttstädt - BW Büßleben 1:0
Weißensee 03 - Grün-Weiß 90 0:3
1916 Großrudestedt - FC Nord 2:3
Weißensee 03 - BW Büßleben 3:2
FC Erfurt-Nord - Empor Buttstädt 2:2
Grün-Weiß 90 - Großrudestedt 1:2
Emdstand der Endrunde:
1. Empor Buttstädt 5 6: 5 10
2. Grün-Weiß 90 Erfurt 5 7: 3 9
3. FC Erfurt-Nord 5 13: 6 8
4. Blau-Weiß Büßleben 5 6: 6 7
5. 1916 Großrudestedt 5 7: 8 6
6. FC Weißensee 03 5 5:16 3
Stephan Klaus / 18.02.13 / TA