Zur Überprüfung der Laufleistung und Regelkenntnis trafen sich die Unparteiischen des Fußballkreises Erfurt-Sömmerda am vergangenen Wochenende. Damit legten sie die sportliche und theoretische Grundlage für Kreisoberliga- und Kreisliga-Einsätze in der kommenden Saison 2015/16.
Steffen Reichenbächer
Bei strahlendem Sonnenschein begrüßte Lehrwart Christian Höpfner die Teilnehmer auf dem Gelände des Kurt-Neubert-Sportparks in Sömmerda. Alljährlich werden die Fußball-Schiedsrichter der beiden höchsten Ligen auf Kreisebene zu Beginn der Serie eingeladen, um ihre körperliche sowie regeltechnische Eignung für die jeweilige Spielklasse nachzuweisen. Außerdem tauchen auch zahlreiche junge Talente der lokalen Nachwuchsfördergruppe auf der Teilnehmerliste auf. Sie erhalten so einen Einblick in die Anforderungen an Referees an der Spitze des Kreises und bekommen Gelegenheit, ihre zukünftigen Kollegen besser kennen zu lernen. Zudem waren auch Schiedsrichter des Anschlusskaders der Kreisliga geladen, die derzeit auf dem Sprung in die neue Leistungsklasse stehen.
Ohne Fitness geht es nicht
Nach kurzen eröffnenden Worten durch den Lehrwart versammelten sich die Teilnehmer gleich zu Beginn des Lehrgangs an der Tartanbahn des Sportparks. Auf dem Programm standen der zwölfminütige "Coopertest" sowie zwei Sprints über 200 und 50 Meter. Eine andere Gruppe wurde derweil zum schriftlichen Regeltest in die Lehrräume gebeten. Besonders der sportlichen Leistungsüberprüfung begegnen die meisten Aktiven mit großem Respekt, da sie einige an den Rand ihrer körperlichen Belastbarkeit führt und Schwachstellen schonungslos offenlegt. "Obwohl die Schiedsrichter in den Ligen des Kreises keine Profisportler sind, müssen gewisse Mindestkriterien hinsichtlich körperlicher Fitness erreicht werden", erklärt Höpfner. Nur so werde man den sportlichen Anforderungen als Schiedsrichter auf dem Platz auch gerecht, so der Lehrwart.
Steffen Reichenbächer
Einziger Kreis mit drei Aufsteigern in die Landesklasse
Nachdem die überwiegende Anzahl aller Teilnehmer die Tests in Theorie und Praxis erfolgreich bewältigt hatte, stimmte Kreisschiedsrichterobmann Jürgen Muscat die Anwesenden auf die bevorstehende Saison ein. Hierbei warf er zunächst einen resümierenden Blick auf die vergangene Spielzeit. Nicht ohne Stolz berichtete er, dass Erfurt-Sömmerda nach Abschluss der letzten Saison der einzige Kreis in Thüringen sei, der drei Aufsteiger in die Landesklasse zu verzeichnen habe. Den Sportfreunden Robert Buchheim, Steffen Reichenbächer und Werner Schumann wünschte er für kommende Aufgaben im Landesmaßstab viel Glück und Erfolg. Äußerst erfreulich ist zudem auch die Entwicklung des jungen Erfurters Daniel Bartnitzki, der den Sprung in die Oberliga schaffte. Doch auch die Aufsteiger in die Kreisoberliga Florian Reif und Philipp Schulze sowie die Aufsteiger in die Kreisliga Johannes Eberhardt, Christian Dietrich, Gerrit Hartmann, Christopher Schröder und Hartwig Steininger wurden für ihre Erfolge beglückwünscht. Mit der Ehrennadel des Thüringer Fußballverbandes in Bronze zeichnete KSO Jürgen Muscat die Schiedsrichter Jean-Pierre Bergmann, Patrick Hofmann und Uwe Wehle für ihre langjährige Tätigkeit im Ehrenamt aus. Den emotionalen Höhepunkt des eintägigen Lehrgangs bildete die Verabschiedung der verdienten Sportfreunde Jörg Pfaff und Peter Wedemann aus dem aktiven Sport. Unter großem Beifall aller Anwesenden dankte Muscat ihnen für ihren überdurchschnittlichen Einsatz.
Steffen Reichenbächer
Achtung vor der Leistung des anderen als übergeordnetes Handlungsprinzip
Rückblickend fasste Muscat zusammen, dass die Mehrheit aller Aktiven in der vergangenen Saison ihren Pflichten im Ehrenamt uneingeschränkt nachkam. Dennoch appellierte er an die "gegenseitige Achtung vor der Leistung des anderen" im alltäglichen Miteinander. Außerdem gelte es, einige Schwachstellen im administrativen Bereich rund um die Durchführung eines Spielauftrages abzustellen. So hätten es einige Unparteiische in der Vergangenheit versäumt, vor Anpfiff einer Partie die dringend notwendige Mannschaftsfreigabe seitens der beteiligten Vereine im DFBNet zu überprüfen, erklärte der Kreisschiedsrichterobmann.
Ohne gegenseitige Unterstützung läuft im Ehrenamt nichts
Nach den Ausführungen Muscats präsentierte Beobachterchef Peter Heilek zusammenfassende Statistiken zu den in der Vorsaison insgesamt durchgeführten 109 Spielbeobachtungen. Zudem veranschaulichte er an authentischen Beispielen aus der vorangegangenen Spielzeit, welche Formulierungen Schiedsrichterbeobachter in ihren schriftlichen Beurteilungen benutzen, um die Leistungen der Unparteiischen einzuschätzen. Ziel sei es, dass die Schiedsrichter die darin geübte Kritik genau verstehen lernen, erläuterte Heilek. Im Anschluss klärte Chefansetzer Fritz Nichelmann über die umfangreiche, tägliche Arbeit eines Ansetzers auf und warb um Unterstützung bei den Aktiven. Frühzeitige Abmeldungen bei Urlaub sowie eine aktive Kommunikation bei kurzfristigen Problemen erleichtere die Arbeit in diesem fordernden Ehrenamt und helfe dabei, alle Spiele mit Schiedsrichtern zu besetzen, so Nichelmann.
Nach einer intensiven, halbtägigen Arbeit, zog Lehrwart Christian Höpfner ein positives Fazit unter den gelungenen Kurzlehrgang und verabschiedete die Teilnehmer am frühen Nachmittag in die Sommerpause.
Peter Heilek