Die aktuelle Situation zeigt in vielerlei Hinsicht, wo es Probleme gibt. Doch sie bietet gleichzeitig auch Chancen für Neues. So auch im Schiedsrichterwesen.
Bedingt durch die Pandemie mussten wir leider unsere Lehrabende bis auf Weiteres absagen, da Präsenzveranstaltungen mit bis zu 100 Teilnehmern in geschlossenen Räumen nur sehr schwer umsetzbar sind. Aus diesem Grund führte der Kreisschiedsrichterausschuss (KSA) am vergangenen Freitag, den 19.06. erstmalig eine Online-Weiterbildung durch.
Die von Martin Nadstawek und Daniel Bartnitzki organisierte Veranstaltung diente dabei als erster Testlauf, inwieweit dies ein Zukunftsmodell sein kann. Über die Dienst „GotoMeeting“ wurden rechtzeitig die entsprechenden Zugangsdaten an die Teilnehmern verschickt. Diese haben die Möglichkeit über ihren Internetbrowser am PC/Laptop oder mittels App am Smartphone/Tablet teilzunehmen, wobei die Teilnehmerzahl auf 250 begrenzt ist.
Pünktlich um kurz nach 18 Uhr startete dann der erste Online-Lehrabend der Schiedsrichter. Nach einer kurzen Einführung ging es in erster Linie um Informationen zur derzeitigen Situation. So wurde seitens des KSA festgelegt, dass es im Sommer keinen Qualifizierungslehrgang der Schiedsrichter geben wird, einig eine gemeinsame Saisoneröffnung ist geplant. Zudem wird die Schiedsrichter-Ausfallgebühr für die Vereine bis auf Weiteres ausgesetzt.
Zudem wurden alle informiert, dass in den Sommermonaten ein wöchentliches Training angeboten wird, um sich gemeinsam auf den Restart vorzubereiten.
Natürlich darf bei einer Weiterbildung auch der regeltechnische Teil nicht zu kurz kommen. Dieser war in Form von 10 kurzen Videosequenzen von der Kreisklasse bis zur Regionalliga geplant. Dabei konnten alle Anwesenden sowohl über eine Chatfunktion, als auch über ihr Mikrofon am Endgerät Fragen stellen und aktiv mitarbeiten. Somit entstand ein reger Austausch, denn nahezu 80 Schiedsrichter verfolgten die Veranstaltung in der Spitze.
Nach gut 60 Minuten war dann der offizielle Teil beendet und die Referees konnten noch ihre jeweiligen Fragen loswerden. Zudem gab es eine Aufzeichnung der Veranstaltung, sodass auch für diejenigen, die verhindert waren die Konferenz anschauen können.
Abschließend bleibt festzuhalten, dass dieses Modell der Videokonferenzen sicherlich in Zukunft mit verwendet werden wird. Nicht nur Flexibilität und Kosten, sondern auch die Interaktion der Teilnehmer sollen hier als positive Punkte genannt werden. Trotzdem können dadurch nicht alle Präsenzveranstaltungen ersetzt werden. Und seien wir ehrlich: sich immer mal wieder physisch zu sehen, ist auch ganz schön.
Daniel Bartnitzki