Nachdem seit einigen Wochen der Fußball auf die Plätze in Thüringen zurückgekehrt ist und die meisten Mannschaften bereits in der Planung oder Vorbereitung für die neue Saison stecken, beginnen auch die Schiedsrichter damit so manche Dinge nachzuholen. Dazu gehören nicht nur Lehrgänge für die aktiven Referees, sondern auch die Ausbildung neuer Regelhüter.
Und so fand in Abstimmung aller neun Kreise im Thüringer Fußball-Verband am letzten Juni-Wochenende zum zweiten Mal ein gemeinsamer Anwärterlehrgang statt. Nachdem es im letzten Jahr bereits 48 Anmeldungen gab, wurde die Zahl dieses Jahr weit übertroffen. Mit 69 Teilnehmern stellte diese Ausbildung damit einen neuen Rekord auf und ein Dank gilt hier vor allen den Vereinen und Kreisen für das Werben und die Meldungen. Der jüngste Anwärter war knapp 12, der älteste 55.
Doch nicht nur die hohe Teilnehmerzahl stellte eine Besonderheit auf, zum ersten Mal wurde die Ausbildung in digitaler Form und als Präsenzveranstaltung parallel angeboten. Hierzu konnten sich die Anwärter entscheiden, ob sie ein oder mehrere Tage in Erfurt die „physische“ Veranstaltung besuchen oder aber ausschließlich der digitalen Variante beiwohnen. Der größte Teil entschied sich dabei für die Online-Variante, wobei von der Geschäftsstelle des TFV in Erfurt die Ausbildung über die Software BlueJeans gestreamt wurde. Somit hatten alle Teilnehmer die gleichen Inhalte und die Art der Durchführung stieß auf große Zustimmung.
Bereits an Tag 1 von 4 am Donnerstag spürte man ein großes Interesse an der Schiedsrichterei. Neben unheimlich vielen Fragen zu den 17 Regeln waren vor allem Karrieremöglichkeiten, Erfahrungen aus der Praxis und Anekdoten auf und neben dem Platz gefragt. Während es am Donnerstag in erster Linie um organisatorische Dinge und Regeln wie Spielfeld und Ball ging, hatte der Freitag schon ein bisschen komplexere Sachen zu bieten. So ging es um die Reste und Pflichten eines Schiedsrichters oder auch die Dauer des Spieles. Am Haupttag Samstag folgten die sicherlich wichtigsten und schwierigsten Regeln mit Fouls und unsportliches Betragen sowie Abseits, bevor am Sonntag der Lehrgang mit dem Thema Strafstoß abgeschlossen wurde. Nach den etwa 15 Stunden Theorie in den vier Tagen hatten sich die Teilnehmer eine kleine Erholung verdient. Am Mittwoch folgte eine freiwillige digitale Fragestunde, in der auch nochmal einige Videoszenen aus der Praxis gezeigt wurden. Am Ende fühlten sich alle gut gerüstet für die anstehenden Prüfungen am Wochenende. Diese finden als Präsenzveranstaltung in den jeweiligen Kreisen statt, dieses Jahr unter anderem in Erfurt, Eisenach, Sondershausen, Mühlhausen, Veilsdorf oder Windischleuba. Auch wenn noch nicht alle Anwärter die Prüfung absolviert haben, so lässt sich bereits jetzt ein positives Fazit der Ergebnisse ziehen.
So stehen am Ende des Lehrganges über 60 neue Schiedsrichter für den Thüringer Fußball zur Verfügung, die ihre ersten praktischen Erfahrungen im Kleinfeldbereich in Begleitung eines erfahrenen Schiedsrichters sammeln werden. Durch das ausschließlich positive Feedback und der hohen Teilnehmerzahl, möchten die Kreise ihre gemeinsame Ausbildung im Sommer in digitaler Form weiterhin anbieten. Ein besonderer Dank gilt Enrico Schmidt, Thomas Gottwald, Paul Hegenbarth und Alexander Roßmell, die die theoretischen Einheiten durchführten und dem Thüringer Fußballverband für die Unterstützung und der Bereitstellung der Räumlichkeiten.
Daniel Bartnitzki